Die Zentralbank erklärte, ihre im November angekündigte und international heftig umstrittene geldpolitische Lockerung fortzusetzen. Dabei will sie für 600 Milliarden Dollar Staatsanleihen kaufen, um langfristige Zinsen zu drücken und dadurch die Nachfrage anzukurbeln. Zu den Kritikern des Fed-Schritts gehört auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, der Ergebnisse früherer massiver Geldspritzen der Notenbank als "trostlos" bezeichnete.
Zinsstand bestätigt
Die Konjunktureinschätzung der Fed fiel praktisch identisch zu der von Anfang November aus. Die Konsumfreude der Haushalte bleibe weiter durch hohe Arbeitslosigkeit, nur moderaten Einkommenszuwachs, den Wertverfall am Immobilienmarkt und schwierige Kreditbedingungen gedämpft. Arbeitgeber hielten sich mit Einstellungen nach wie vor zurück. Die Lage auf dem Häusermarkt bleibe schwierig.
Die Notenbank bestätigte den historischen Tiefstand des Leitzinses in der Spanne zwischen 0,0 und 0,25 Prozent. Als Reaktion auf die schwere Wirtschaftskrise hatte die Fed diesen Zielkorridor im Dezember 2008 festgelegt. Die Märkte rechnen wegen des schleppenden Aufschwungs erst 2012 mit einer Zinsanhebung.
Bernanke rechnet mit langem Gesundungsprozess
US-Notenbankchef Ben Bernanke schließt nicht aus, dass es vier oder fünf Jahre dauert, bis sich in den USA die Lage auf dem Arbeitsmarkt normalisiert. Angesichts der schwächelnden Wirtschaftserholung und der hohen Arbeitslosigkeit sei eine weitere geldpolitische Lockerung "gewiss möglich", sagte Bernanke in einem vor gut einer Woche ausgestrahlten Fernsehinterview.
Als "normale" Arbeitslosenquote nannte Bernanke eine Spanne zwischen fünf und sechs Prozent. Im November war sie auf 9,8 Prozent gestiegen, das ist der höchste Stand seit April.
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