Am 11. Dezember 2010 wurde Ferdinand Alexander Porsche, der Gründer der Luxusmarke Porsche Design, 75 Jahre alt. Der älteste Sohn von Dorothea und Ferry Porsche leitete von 1962 bis 1972 das Porsche-Designstudio in Stuttgart. In dieser Zeit entstanden dort die Entwürfe vom heutigen Klassiker 911 und vom Langstrecken-Rennwagen 904 Carrera GTS. 1972 gründete F.A. Porsche sein eigenes Designstudio, dessen Sitz er 1974 ins österreichische Zell am See verlegte. Hier gestaltete er Uhren, Brillen, Schreib- und Haushaltsgeräte sowie Industrieprodukte.
Geehrt und gemocht
"Ferdinand Alexander Porsche hat alles gestaltet, was Männern wichtig ist und Spaß macht. Zahlreiche seiner Entwürfe wurden zu Klassikern, die es sogar bis ins Museum of Modern Art in New York in New York geschafft haben", so Jürgen Geßler, Chef der Porsche Design Group. Laut Geßler ist F.A. Porsche trotzdem bodenständig geblieben: "Professor Ferdinand Alexander Porsche hat sich bewahrt, was heutzutage und insbesondere mit dieser Popularität oftmals verloren geht: Bescheidenheit und Menschlichkeit." Porsches Entwürfe wurden vielfach ausgezeichnet. So wurde er Preisträger des Jahres 1992 des "Industrieforum Design Hannover" (iF) und 1999 verlieh ihm der österreichische Bundespräsident den Professoren-Titel.
Früh übt sich
Porsche begleitete schon als kleiner Junge seinen Vater in die Entwicklungs- und Konstruktionsbüros in Zuffenhausen. Später sagte er dazu: "Ich war stolz und glücklich, dazuzugehören. Ich nehme an, das Erlebnis dieser Stunden ist im Unterbewusstsein hängen geblieben." Um den Bomben des zweiten Weltkriegs zu entgehen, zogen Porsches Eltern ins österreichische Zell am See, als Porsche sieben Jahre alt war. Bereits als Kind entwarf er seine Spielsachen selbst. Zurück in Stuttgart ging er auf die Waldorf-Schule, danach besuchte er die Hochschule für Gestaltung in Ulm. 1958 trat er dann ins Porsche-Konstruktionsbüro ein.
Funktion und moderne Kunst
Bald modellierte Porsche aus Plastilin das erste Modell eines Nachfolgers für die Baureihe 356. Auf der Frankfurter Automobilausstellung 1963 war dann zum ersten Mal der Porsche 911 zu sehen - inzwischen zählt das Fahrzeug zu den wenigen Autos, die im Museum of Modern Art (MoMA) stehen. 1962 übernahm Porsche die Leitung des Porsche-Designstudios. Alle Renn- und Sportwagen, die in den 1960er Jahren die Zuffenhausener Fabrik verließen, gehen auf ihn zurück. Dabei war Porsche immer eine strenge und klare Gestaltungslinie wichtig. "Wenn man die Funktion einer Sache überdenkt, ergibt sich die Form manchmal von allein", lautet sein Wahlspruch. Design-Gags, die erst erklärt werden müssen, lehnt er ab: "Gutes Design soll ehrlich sein."
Seit 2005 im Ruhestand
Zusammen mit den weiteren Gesellschaftern von Porsche Design gründete Ferdinand Alexander Porsche 2003 die Porsche Design Group, die mehrheitlich zur Porsche AG gehört. Im Mittelpunkt der Arbeit dieses Unternehmens stehen die Luxusmarke Porsche Design, das fahrzeugbezogene Produktprogramm und die Arbeit des Design-Studios in Zell am See. 2005 legte F.A. Porsche auf eigenen Wunsch alle Ämter im Unternehmen nieder und zog sich aus dem aktiven Berufsleben zurück.
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