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Dienstag, 14. Dezember 2010

Assange wettert gegen Visa und Mastercard

Nach der Blockade von Zahlungsmöglichkeiten an Wikileaks hat der Chef des Internetportals, Julian Assange, die Kreditkartenunternehmen Visa und Mastercard sowie das Bezahlsystem Paypal scharf kritisiert. "Wir wissen jetzt, dass Visa, Mastercard und Paypal Instrumente der US-Außenpolitik sind", erklärte der Wikileaks-Gründer in einer an seine Mutter diktierten Mitteilung, die im australischen Fernsehen verlesen wurde. "Das haben wir vorher nicht beachtet", fügte er hinzu.

US-Regierung droht erneut mit juristischen Schritten

Wikileaks hatte Ende November mit der umstrittenen Veröffentlichung von Geheimdepeschen der US-Diplomatie im Internet begonnen. Die US-Regierung drohte deswegen wiederholt mit juristischen Schritten. Die beiden Kreditkartenunternehmen sowie das Online-Bezahlsystem hatten vergangene Woche die Zahlungsmöglichkeiten an Wikileaks eingestellt. Paypal lockerte die Sperre zwar etwas, kündigte aber an, vorerst keine neuen Zahlungen zu akzeptieren.

Assange hält an seiner Überzeugung fest

Der derzeit in London inhaftierte Assange erklärte in seiner Mitteilung weiter, er halte an seinen Überzeugungen und Idealen fest. "Diese Umstände werden nicht an ihnen rütteln. Diese Entwicklungen haben meine Entschlossenheit eher bestärkt und gezeigt, dass meine Überzeugung richtig ist", sagte der 39-jährige Australier, dessen Mutter, Christine Assange, nach London gereist ist, um ihrem Sohn beizustehen. "Als Mutter fordere ich die Welt auf, meinen mutigen Sohn zu unterstützen", sagte sie dem Sender Channel 7.

Assange muss erneut vor gericht erscheinen

Assange sitzt seit einer Woche in Haft und muss heute zum zweiten Mal vor Gericht erscheinen. Seine Anwälte wollen seine Freilassung auf Kaution erreichen. Schweden fordert die Auslieferung des Australiers, dem Sexualdelikte zur Last gelegt werden. Assange bestreitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe.