Wie oft das Spiel inzwischen heruntergeladen worden sei, konnte Heid nicht sagen. Allerdings sei die Kritik leiser geworden. Inzwischen hätten ihn auch zahlreiche E-Mails von Opfern des DDR-Regimes erreicht. "Viele waren im Tenor positiv". Einige hätten geschrieben, dass die Intention des Entwicklers Jens Stobers gelungen sei. "In Zeiten des Leitmediums Internet ist "1378 (km)" durchaus geeignet, einer jüngeren Generation den Irrsinn dieser Zeit näher zu bringen", fasste Heid die Reaktionen zusammen.
Behörde prüft Menschenwürdigkeit
Die Landesmedienanstalt Baden-Württemberg werde in den nächsten Tagen prüfen, ob das Spiel eine Altersbeschränkung braucht, sagte Pressesprecher Axel Dürr auf Anfrage. Er gehe jedoch nicht davon aus, da das Spiel auf dem Computerspiel "Half Life 2 - Deathmatch" aufbaut. "Da 'Half Life 2' erst ab 18 Jahren freigegeben ist, erübrigt sich eine separate Altersbeschränkung für Stobers DDR-Spiel". Die Behörde will zudem untersuchen, ob "1378 (km)" den Anforderungen der Menschenwürde entspricht. Dafür sei die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) zuständig.
Das Spiel des HFG-Studenten Jens Stober sollte bereits im Oktober am Tag der Deutschen Einheit veröffentlicht werden. Aufgrund von heftiger Kritik unter anderem von der Stiftung Berliner Mauer, wurde die Premiere jedoch vertagt. Dem Entwickler wurde vorgeworfen, einen "Beitrag zur Enthemmung und Brutalisierung der Gesellschaft" zu leisten.
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