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Freitag, 24. Dezember 2010

23.500 Selbstanzeigen von Steuersündern

Mehr als 23.500 Steuerflüchtlinge haben sich in diesem Jahr bei den Finanzbehörden selbst angezeigt. Die meisten Selbstanzeigen habe es mit 7409 in Baden-Württemberg gegeben, meldete die Zeitung "Die Welt" unter Berufung auf eine Umfrage bei den Finanzministerien und Oberfinanzdirektionen der Bundesländer. Das Magazin "Der Spiegel" hatte vor wenigen Tagen gemeldet, dass rund 1,6 Milliarden Euro an Nachzahlungen noch dieses Jahr anfallen, 200 Millionen im kommenden Jahr.
In Nordrhein-Westfalen hätten 5158 Bürger eingeräumt, dass sie Schwarzgeld im Ausland versteckt haben, schreibt "Die Welt". Auch Hessen (3286), Bayern (2112), Rheinland-Pfalz (1845) und Niedersachsen (1026) zählten bislang mehr als 1000 Selbstanzeigen. Es folgen Berlin (845), Hamburg (678), Schleswig-Holstein (590), das Saarland (214) und Bremen (149).

Nicht mal 100 Steuersünder in den neuen Bundesländern

In den neuen Bundesländern meldeten sich seit Februar, als die erste Steuer-CD mit brisanten Kontodaten aus der Schweiz bekannt wurde, dagegen nicht einmal 100 Steuersünder. Nach Berechnungen der "Welt" zahlt ein Steuerflüchtling im Schnitt etwas mehr als 75.000 Euro nachträglich an den Fiskus. Diese Zahl ergibt sich aus den 23.529 bislang gemeldeten Selbstanzeigen in Deutschland und dem bereits bekannten Nachzahlungsbetrag, den die Steuerschätzer mit 1,8 Milliarden Euro veranschlagen.
Bund, Länder und Gemeinden dürften nach Einschätzung von Steuerexperten darauf hoffen, dass die neue Ehrlichkeit die Steuereinnahmen auf Dauer steigert. Nach den massenhaften Selbstanzeigen könnten die Steuerzahler in den nächsten Jahren ihre Zinseinkünfte nicht sofort wieder verheimlichen, hieß es. Die Steuer-CDs hatten den Staat nur einige Millionen Euro gekostet.