Die Berufung sei am Mittwoch eingelegt worden, "weil Continental uns gegenüber in erster Instanz sehr aggressiv war", sagte Air-France-Anwalt Garnault. "Wir möchten Continental mit gleichen Waffen gegenüberstehen, um uns verteidigen zu können". Durch den Berufungsantrag wolle Air France sich weiterhin Zugang zu den Gerichtsakten sichern.
In dem Verfahren ging es darum, dass eine Continental-Maschine am 25. Juli 2000 beim Start am Pariser Flughafen Roissy-Charles de Gaulle eine Lamelle aus Titan verloren hatte, die wenig später beim Start der Concorde einen Reifen zerschnitt; herumfliegende Teile beschädigten einen Treibstofftank des Überschallflugzeuges, der sich entzündete. Die Concorde stürzte wenig später bei Paris ab.
Concorde zu hohen Geldstrafenverurteilt
Dem Gerichtsurteil zufolge muss Continental eine Million Euro Schadensersatz an Air France, der damaligen Concorde-Betreiberin, zahlen. Außerdem wurde eine Geldstrafe von 200.000 Euro wegen fahrlässiger Tötung gegen die US-Fluggesellschaft verhängt. Ein Continental-Angestellter erhielt 15 Monate Bewährungsstrafe, weil er das Metallteil schlecht fixiert hatte.
Gegen das Urteil hatte Continental am Montag Berufung eingelegt. Der US-Konzern hatte Air-France-Mitarbeitern Fehler im Umgang mit bekannten Problemen am Treibstofftank der Concorde vorgeworfen. Das Gericht stellte hier lediglich "Nachlässigkeiten" fest. Continental-Anwalt Olivier Metzner sprach von einem "protektionistischen Urteil" im Sinne der Interessen Frankreichs.
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen